Neben großen Konzernen, sind es auch mittelständische Unternehmen, die auf die Blockchain-Technologie setzen. Und dabei geht es dann auch nicht um disruptive Geschäftsmodelle, sondern um möglichst praktische Prozessverbesserungen.
Der Bitcoin ist vielen ein Begriff. Dabei handelt es sich um eine digitale Währung, bei der die Blockchain-Technologie eingesetzt wird, um sämtliche Transaktionen verschlüsselt in einem dezentralen Netzwerk zu speichern. Mit wachsender Popularität des Bitcoin und anderer Kryptowährungen, steigt auch die Anzahl ihrer Kritiker. Dabei geht es dann vor allem um den enormen Energieverbrauch im Mining, mangelnde Skalierbarkeit, Hackerangriffe, Scams, Schneeballsysteme, Darknet und hoch volatile Märkte. Hinzu kommen Meldungen, dass Google, Facebook und Twitter jegliche Werbung zu diesen Themen verbieten. Das klingt beängstigend und führt dazu, dass viele Menschen einen großen Bogen um diese verruchte Branche machen.
Dabei wird schnell vergessen, dass sich diese Schreckensszenarien immer nur auf einen einzigen Anwendungsfall beziehen. Die Blockchain-Technologie bietet so viel mehr. Die Wirtschaft hat das bereits erkannt. Gefühlt beschäftigen sich bereits alle Weltkonzerne mit diesem Thema. Objektiv betrachtet sind im Jahr 2017 etwa 4,5 Mrd. US-Dollar in die Finanzierung von Blockchain-Unternehmen geflossen und etwa 60 Prozent der Unternehmen in der Konsumgüter- und Fertigungsbranche planen im Jahr 2018 in diesen Bereich zu investieren. (Quelle: Businessinsider UK)
„Blockchain-Technologie hat das Potential, bestehende Geschäftsmodelle und -praktiken zu verändern und zu vereinfachen."
[Eric Stettiner, Director und Experte für Enterprise Architecture bei PwC]
Neben großen Konzernen, sind es auch mittelständische Unternehmen, die auf die Blockchain-Technologie setzen. Und dabei geht es dann auch nicht um disruptive Geschäftsmodelle, sondern um möglichst praktische Prozessverbesserungen. So hat sich ein Konsortium aus Handel, Industrie, Logistik und Beratung kürzlich zusammengeschlossen, um den Palettentauschprozess zu verbessern. Und Plötzlich partizipieren also auch ganz bodenständige deutsche Unternehmen an der Entwicklung neuer Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie, wie dm-drogerie markt, Kaufland, Lekkerland, Markant, Beiersdorf, Dole Europe, Dr. Oetker, Gärtnerei Ulenburg, Ringoplast, die Wernsing Food Family, Container Centralen, Deutsche Bahn, die European Pallet Association e.V. (EPAL), Paki Logistics und die Nagel-Group.
"Oftmals wissen die Betreiber gar nicht, welche Akteure in der Lieferkette am Tauschprozess beteiligt sind. Außerdem gibt es keinen Intermediär, der den Prozess überwacht“, erläutert Haas-Hamannt von GS1 Germany. „Das macht den Prozess extrem unübersichtlich. Wenn sich der Palettentausch mittels Blockchain effizienter und transparenter verwalten lässt, wäre das ein Quantensprung für alle Beteiligten.“
„Alle reden über 'die Blockchain‘. Wir möchten live dabei sein und als eines der ersten Industrieunternehmen erfahren, was Blockchain in der Praxis wirklich bedeutet."
[Heiko Stuhr, Supply Chain Direktor Deutschland/Schweiz bei Beiersdorf]
Bis Jahresende soll eine Handlungsempfehlung für die Praxis aus diesem Pilotprojekt abgeleitet werden. "Wir sind gespannt, ob der Blockchain-Hype seine Relevanz im täglichen Leben beweist“, sagt Regina Haas-Hamannt, Leiterin Innovation bei GS1 Germany. Wir sind es auch und wünschen viel Erfolg!
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