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EOS - Was steckt hinter dem milliardenschweren ICO?

Quelle: eos.io
Quelle: eos.io

Den Begriff EOS gibt es bereits als Kamera, VW-Modell und als Lippenpflegestift. In der Blockchainwelt steht EOS hingegen für einen milliardenschweren ICO, obwohl noch gar kein Produkt vorhanden ist. Was steckt dahinter?

 

 

Rasanter Aufstieg

Die Kryptowährung EOS wird aktuell für etwa 15 EUR gehandelt. Die bislang ausgegeben 840 Millionen EOS-Token haben damit einen Wert von 12,8 Milliarden Euro. Das entspricht der fünft größten Marktkapitalisierung nach Bitcoin, Ethereum, Ripple und Bitcoin Cash. EOS ist momentan sogar wertvoller als Elon Musk's Raumfahrtunternehmen SpaceX.

Erstaunlich ist der rasante Aufstieg. EOS hat sein neues Allzeithoch erreicht, während der restliche Markt, nach starken Einbrüchen zu Jahresbeginn, noch weit von einstigen Kurswerten entfernt ist. Noch erstaunlicher aber ist, dass EOS bislang noch ein ICO (Initial Coin Offering) ist, also eine Art Crowdfunding-Projekt. Erst im Juni 2018 ist der Go-Live geplant. 

Was EOS verspricht

EOS soll ein Blockchain-Betriebssystem werden, extrem skalierbar sein und Millionen von Transaktionen gleichzeitig bewerkstelligen, ohne das Netzwerk zu verlangsamen. Es wird eigene Datenbanken für dApps bereitstellen, zeitgleiche Ausführungen mehrerer Anwendungen ermöglichen und ein integriertes User-Management mit Rechteverwaltung beinhalten. Durch Mehrheitsentscheidungen können auch Accounts eingefroren werden, falls Unstimmigkeiten auftreten.

 

Wodurch sich die EOS-Blockchain unterscheidet

Zentral oder dezentral?

EOS ist eigentlich ein dezentrales Netzwerk, auf dem Smart-Contracts ausgeführt werden, vergleichbar mit Ethereum. Der Unterschied ist, dass EOS eher ein zentrales-dezentrales Netzwerk ist. Hä? Wie? Der Nachteil von dezentralen Netzwerken wie Ethereum ist die Geschwindigkeit, da es tausende Blockproduzenten gibt. Bei EOS wird es nur 21 solcher Blockproduzenten geben. Diese funktionieren wie Wahlmänner in den USA und arbeiten praktisch stellvertretend für die Token-Inhaber. Man geht einfach davon aus, dass diese Blockproduzenten im Interesse der Token-Inhaber handeln, da sie ansonsten nicht wieder verwendet und dann auch keine Token mehr verdienen würden. 

 

Einflussnahme auf die Daten möglich

Trotzdem haben die Blockproduzenten bei EOS eine gewisse Macht, die auch ausgespielt werden kann. Gerade die Unveränderlichkeit der Daten ist in anderen Blockchains wie Bitcoin oder Ethereum undenkbar oder zumindest kaum möglich. Bei EOS liegen solche Eingriffe im Ermessen dieser 21 Blockproduzenten. Das dürfte vielen Kryptofans sauer aufstoßen und ist sicherlich der größte Kritikpunkt an EOS. Aber möglicherweise ist genau das der richtige Ansatz für ein Mainstream-Blockchainprodukt.

 

Keine Gebühren

Ein weiterer Unterschied ist die nicht vorhandene Gebühr. Bei Ethereum werden die Blockproduzenten bezahlt und andererseits durch diese Art Schutzgebühr auch Scamming verhindert. Bei EOS hingegen sind alle Transaktionen kostenlos. Bezahlt werden die Blockproduzenten durch eine eingebaute Inflation, d.h. jährlich entstehen XX Prozent neue EOS-Token, die an die Blockproduzenten ausgeschüttet werden. Fraglich ist aber, wie man gegen Scamming vorgehen möchte. 

 

Nutzernamen statt Private Keys

Bei EOS wird es anstelle von Private Keys ganz einfach Nutzernamen geben. Technisch würde das auch in anderen Blockchains funktionieren, könnte aber ein massentaugliches Alleinstellungsmerkmal von EOS werden. Zudem können Accounts wiederhergestellt werden, was bisher in keiner anderen Blockchain funktioniert. Die Gefahr eines Totalverlusts ist damit etwas geringer.

 

 

 

Wird aus der Vision ein anständiges Produkt? Ist der aktuelle Kurs nur ein Hype oder der Beginn von etwas ganz Großem? Auf jeden Fall dürfte EOS noch einige spannende Themen liefern.

 

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